Uns Erwachsene freut es, wenn Kinder Bücher mögen und sie die (Vor-)Lesezeit genauso genießen wie wir. Um ihre natürliche Sympathie gegenüber Büchern zu erhalten (und im Idealfall noch zu steigern), glauben wir das Beste für unsere Sprösslinge zu tun, wenn wir alle Regale mit Büchern füllen. Doch leider ist das in den meisten Fällen kontraproduktiv und kann die kindliche Motivation, zum Buch zu greifen eher hemmen, als sie anzukurbeln. Das klingt zunächst paradox, doch wir klären Euch gleich auf. In diesem Artikel erfahrt Ihr, wie Ihr den Regler zwischen Leselust und Lesefrust steuern könnt, inwiefern das mit der Anzahl an verfügbaren Büchern zusammenhängt und welche Vorteile es bringt, wenige – dafür aber bewusst gewählte – Kinderbücher verfügbar zu haben.

Unsichtbar im Überfluss

Liegen Bücher bei Euch herum, ohne gelesen zu werden? Hast Du das Gefühl, Dich im Buch-Dschungel zu verirren? Werden Eure Bücher vielleicht sogar zu Möbelstücken umfunktioniert, anstatt gelesen? Dann steckt Ihr vermutlich – wie viele in unserem Kulturkreis – in der Überfluss-Falle. Zu viele Bücher (und andere Dinge) auf einmal zu haben, bedeutet Chaos: Chaos im Raum. Chaos im Kopf. Kinder neigen in einem Umfeld dieser Art dazu, den Überblick zu verlieren und Bücher aus den Regalen zu reißen, weil sie die Fülle an Möglichkeiten überfordert. Das Pflücken der Bücher vom selbst gepflanzten und schwer behängten Regalbaum trainiert zwar motorische Fähigkeiten, doch gleichzeitig verringert es bei vielen Kindern die Leselust und somit die wahre Liebe zum Buch/Lesen. Denn die eigentlichen (so wertvollen!) Nährstoffe des Buches gehen verloren, wenn sie nicht (vor)gelesen werden.

Bücherregale ausdünnen

Im Gegensatz zu Kindern ignorieren wir Erwachsene Ungenutztes und/oder betrachten nicht gebrauchte Dinge als bunte Deko-Gegenstände, die das Wohnklima verbessern. Unsere Kinder ticken da meistens anders. Wenn Ihr möchtet, dass sie Bücher als echte Schätze wahrnehmen, probiert folgenden Trick aus: Dünnt Eure Bücherregale aus und trefft eine bewusste Buchauswahl. So könnt Ihr auf einfache Weise dazu beitragen, dass Euren Kindern Bücher und Lesen dauerhaft Freude bereiten. Ist Euch das zu viel Veränderung auf einmal? Dann schafft Euch ein Sowohl-Als-Auch-Umfeld: In den Regalen, die für Eure Sprösslinge nicht erreichbar sind, thront Eure geliebte Büchersammlung. In den kuscheligen Leseecken hingegen achtet Ihr auf bewusst gewählte Kinderbücher für die jungen Leser*innen im Haus.

Lest es aus: Den Fokus auf EIN Buch legen

“Nochmal, Papa, nochmal!” Oh ja, es macht uns Erwachsene oft wahnsinnig, die Lieblingsgeschichten unserer Kinder immer und immer wieder vorzulesen. Doch bitte macht mit, haltet durch, und entdeckt neue Seiten sowie versteckte Botschaften des Buchs, denn Eure Zuhörer*innen profitieren ungemein davon! Wenn Ihr eine Geschichte ständig wiederholt, fördert Ihr auf einfache und altersgerechte Weise die Entwicklung der kindlichen Lese- und Sprachfähigkeit. Also: Zwischendurch mal innehalten, bewusst auf EIN Buch konzentrieren und wirklich alle Möglichkeiten, die es bietet, ausschöpfen! Das bringt viel mehr Vorteile als in kurzer Zeit so viele Bücher wie möglich zu lesen. Denn es geht nicht darum, die Worte einfach nur vorzulesen, sondern wirklich in die Welt eines Buches einzutauchen. Pädagog*innen nennen das „dialogisches Lesen“. Das bedeutet, Fragen zu stellen, zuzuhören und die Kinder selbst zu Erzähler*innen zu machen. Ein weiterer Bonus, den Studien belegen: Kinder, denen auf diese Art vorgelesen wird, zeigen häufiger eine verbesserte Sprachentwicklung und ein generell größeres Interesse an Büchern und am Lesen. Auch wir von Swircle haben mit unserer reisenden Bücherbox die Erfahrung gemacht, dass es für die meisten Familien ausreicht, 4–5 Bücher im Monat verfügbar zu haben. Manche davon, reisen ersten nach einigen Monaten weiter, weil sie so viel bieten, was ein Kind gerade braucht und lernen will. Euer Kind kann und will sich von einem Buch nicht trennen? Kein Problem: Swircle bietet auch die Möglichkeit, Bücher für immer zu behalten.

Teilen, was wir lieben

Eine gut durchdachte und auf die Interessen und das Alter der Kinder abgestimmte Bücherauswahl bietet noch viele weitere Vorteile. Einer davon ist, der noch viel zu wenig geschätzte und genutzte Wert von Tausch- und Leihsystemen. Bücher verdienen es, gelesen zu werden! Deshalb sollten sie (und viele weitere Dinge auch) so oft wie möglich geliehen, geteilt und in der Gemeinschaft genossen werden, anstatt ungenutzt zu verstauben. Ihr könnt dafür die Angebote örtlicher Bibliotheken nutzen oder private Tauschkreise aufbauen. Wenn das für Euch nicht möglich und/oder zu umständlich ist, informiere Dich doch über Swircle. Wir haben ein neuartiges Büchertausch-Konzept entwickelt, das regelmäßig passenden Lesestoff direkt nach Hause liefert. Eine Box mit 10–20 Büchern kostet Euch monatlich so viel, wie der Kauf nur eines neuen Buches! Ihr nehmt nur jene Bücher, die Ihr aktuell lesen wollt und alle anderen reisen weiter in der Swircle Community. So spart Ihr Platz und könnt die Ansammlung von Ungenutztem vermeiden. Ein weiterer positiver Effekt des Tauschens ist, dass Kinder lernen, auf Dinge achtzugeben. Swircle Boxen reisen von Familie zu Familie. Mit diesem Wissen behandeln junge Leser*innen die Bücher mit einem anderen Zugang, denn jedes Mitglied eines Tauschkreises möchte Bücher (und andere Dinge) in gutem Zustand erhalten. Und das funktioniert nur, wenn die Bücher von allen liebevoll behandelt werden. Durch das Weitergeben von Büchern lernen Kinder auf einfache Weise (soziale) Verantwortung zu übernehmen. Gleichzeitig üben sie sich darin, loszulassen und geben weiter, was sie nicht mehr brauchen.

Kinderbücher zum Thema Teilen

Fällt Euren Kindern das Teilen schwer? Hier eine kleine, feine Auswahl der beliebtesten Swircle Kinderbücher, die die Entwicklung sozialer Kompetenzen unterstützen. Sie zeigen auf kindgerechte Weise auf, wie viel schöner es ist, Dinge gemeinsam zu tun, zu haben, zu pflegen, u.s.w.

  • Teilen macht Spaß / Altersempfehlung: 3 bis 5 Jahre
    Max Maus freut sich, dass die Äpfel auf der Waldlichtung endlich reif sind. Nun kann er seine Freunde zum großen Apfelfest einladen. Leider hat Golo Gartenschläger schon alle Äpfel gepflückt, um sie allein zu verputzen. Max ist traurig, doch es findet sich eine Lösung.
  • Meins! Drachen teilen nicht / Altersempfehlung: 4 bis 6 Jahre
    Drachenmädchen Ruby verliert ihr Buch mit den Drachenregeln. Ihre Tränen darüber setzen das ganze Tal unter Wasser und wischen die Tinte aus ihrem Buch. Kurzerhand beschließt Ruby einfach neue Regeln aufzustellen. Statt weiterhin furchteinflößend und gierig zu sein, möchte das Drachenmädchen nun teilen lernen.
  • Zwei für mich, einer für dich / Altersempfehlung: 4 bis 6 Jahre
    Drei leckere Pilze findet der Bär auf dem Heimweg im Wald. Sein Freund, das Wiesel, schmort sie sogleich in der schweren Pfanne. Doch dann haben die beiden ein Problem: Drei Pilze für zwei? Wie soll das gehen? Beide bringen ein Argument nach dem anderen, warum der eine mehr als der andere bekommen müsse.
  • Ist ja nur eins!? / Altersempfehlung: 3 bis 5 Jahre
    In Sunnyville ist es sauber, schön und ordentlich. Jedes Tier ist willkommen und alle fühlen sich wohl. Bis Rhino ein Bonbonpapier auf den Boden wirft! „Macht doch nix!?“, denkt er sich. „Ist ja nur eins.“ Aber was passiert, wenn jeder so denkt?

Nur noch 5 Argumente für weniger Bücher zu Hause

Für uns Erwachsene, die sich mit dem Loslassen und Aussortieren überfüllter Regale schwertun, haben wir noch ein paar weitere überzeugende Argumente für den minimalistischen Ansatz in der Buchauswahl zusammengestellt. Nur noch fünf, versprochen, denn weniger ist bekanntlich mehr. 😉

  1. Neuer Reichtum durch Sparsamkeit: Vergiss teure Buch-Neukäufe! Dein Geldbeutel wird es lieben, wenn Du mehr tauschst und teilst. Sharing-Systeme lassen mehr Geld in der Tasche für den Genuss anderer Köstlichkeiten des Lebens – allen voran die gemeinsame Familienzeit.
  2. Büchervielfalt ohne Regalbruch: Bücher sind nicht zum Stapeln und Türmen gedacht. * Durch das Lesen (!) und Tauschen von Büchern kann Deine Familie immer wieder Neues entdecken, ohne dass Euer Regal vor Überlastung zusammenbricht.*Die Bauindustrie hat dafür besser geeignete Materialien. Informiere Dich dazu im Bauhaus Deines Vertrauens.
  3. Ein Lächeln für die Umwelt: Jedes Buch, das Ihr tauscht, muss nicht produziert werden. Das bedeutet weniger Ressourcenverbrauch und mehr Umweltfreundlichkeit. Ganz nebenbei werdet Ihr als Nutzer*innen von Tauschsystemen zu nachhaltigen Bücherwürmern. Yeah! PS: Das Swircle Team achtet sehr darauf, dass nur nährstoffreiches Wurmfutter zu Euch kommt.
  4. Kinderbücher aus der Schatzkiste: Die Ankunft bunter Swircle Boxen macht es ganz selbstverständlich, Bücher als etwas Besonderes zu sehen. Denn was sonst soll in einer Schatzkiste sein als Schätze? Den Moment der Freude, wenn ein Päckchen voller Überraschungen vor der Tür steht, kennen und genießen natürlich auch wir Erwachsene. 😉
  5. Aus dem Nähkästchen plaudern: Die Auswahl von neuem Lesestoff, die Entscheidung, welches Buch weiterziehen darf und welches bleiben soll: Situationen wie diese schaffen Gesprächsstoff, verbinden Eltern und Kinder, regen zum Austausch an und lassen auf natürliche Weise neue Interessen und unbekannte Seiten junger Leser*innen zum Vorschein bringen.

Also: Auf geht’s! Sortiert JETZT Bücher aus und überlegt Euch, welche davon Ihr wirklich (nochmal oder zum ersten Mal) lesen werdet. Informiert Euch über Tausch- bzw. Leihsysteme in Eurer Nähe und gebt weiter, was ihr nicht mehr braucht, andere aber umso mehr freut. Wie heißt es so schön: “Sharing is Caring”, denn das Teilen von Büchern und anderen Schätzen ist ein einfacher Weg, um uns selbst, unseren Liebsten und unserem Planeten einen großen Gefallen zu tun. In diesem Sinne: #ReadThinkGrow. Mehr Information über das Sharing-Konzept von “Swircle – die reisende Bücherbox” und unseren Angeboten in Österreich und in Deutschland findet Ihr hier: Swircle