Bei der riesigen Anzahl der Kinderbücher, die jedes Jahr erscheinen, kommen wir aus dem Staunen oft gar nicht mehr heraus. Von wunderschön illustrierten Bilderbüchern über lehrreich aufgebaute Sachbüchern bis hin zu augenöffnenden Geschichten. Doch habt Ihr Euch auch schon mal gefragt, wie so ein Kinderbuch entsteht? Wir zeigen Euch in diesem Artikel einen von vielen Wegen. Kommt mit und begleitet uns in der Entstehung eines Kinderbuches von der Idee bis zur Veröffentlichung im Verlag!

Bevor es richtig losgeht

Egal, ob es ein süchtig-machender Jugendroman, ein liebevolles Kinderbuch oder ein lustiges Pappbuch ist: Am Anfang steht bei jedem Buch die Idee. Alle Autor*innen beginnen ihren kreativen Prozess mit einem klaren Ziel vor Augen: Das eigene Buch im Schaufenster einer beliebten Buchhandlung zu finden und Fanpost von großen und kleinen Leser*innen zu bekommen. Die Idee zum Buch kommt sehr oft von den Autor*innen selbst. Manchmal ist es aber auch ein Verlag, der ein Buchprojekt konzipiert und ins Leben ruft. Dazu später mehr. ;-)

Was Ihr vielleicht nicht gewusst habt: Die Entstehung eines Buches beginnt oft lange vor dem tatsächlichen Schreiben. Es muss eine umfangreiche Recherche zu Themen, Fakten, Branchenwissen und Machbarkeit gemacht werden: Ist das Thema aktuell? Welche Relevanz hat es auf dem Markt? Wie kann es gestaltet und illustriert werden? Gibt es Möglichkeiten, es innovativ und neuartig zu präsentieren? Hat es das Potenzial, zum zeitlosen Klassiker zu werden? Fragen über Fragen, die alle geklärt werden wollen.

Das ideale Buch wird ein Kassenschlager, in großen Zeitungen rezensiert und begeistert unzählige Kinder, Eltern und andere Bezugspersonen. Und dafür ist die Vorbereitung die halbe Miete! Natürlich gibt es die Ausnahme, dass ein/e Autor*in sich an den Schreibtisch setzt und ein kongeniales Kinderbuch entsteht. In der Regel steckt aber eine umfassende Vorarbeit dahinter.

Wie sich Autor*innen und Verlage finden

Viele Wege führen bekanntlich nach Rom und nicht anders ergeht es Autor*innen und Verlage. Es gibt viele Wege, wie ein/e Autor*in zum Verlag findet. Ganz klassisch: Ein/e Autor*in stellt sich mit einem Exposé direkt beim Verlag vor. Überzeugt die Buchidee, wird sie zum Titel im Programm. Es gibt aber auch ganz andere Szenarien. Verlage suchen etwa oft gezielt nach Expert*innen eines bestimmten Fachgebiets oder bekannten Persönlichkeiten als Autor*in für ein Buchprojekt. Bei Sachbüchern ist das häufig der Fall. Zurzeit werden häufig beliebte Social-Media-Influencer*innen als Autor*innen engagiert.

Die Marke bestimmt das Programm

Ist Euch beim Betrachten von Kinderbüchern desselben Verlages schon mal etwas aufgefallen? Viele Bücher passen in vielerlei Hinsicht gut zusammen. Das liegt an dem Programm eines Verlages. Manche fokussieren sich auf Buchreihen mit Zusatzprodukten, andere auf künstlerische Kinderbücher oder veröffentlichen nur Sach- und Fachbücher für Kids. Es ist wichtig, dass ein Verlag nur jene Bücher in sein Programm aufnimmt, die auch zu seiner Marke passen. Die Vielfalt an Verlagen und ihren unterschiedlichen Programmen ist sehr wertvoll für Euch Leser*innen. So habt Ihr die Möglichkeit nicht nur zwischen wundervollen Geschichten und Sachbüchern zu wählen, sondern könnt auch zwischen Lieblingsautor*innen, -Illustrator*innen und -Verlagen entscheiden.

Bild und Text in Harmonie

Was begeistert auch uns Eltern immer wieder an einem Kinderbuch? Das harmonische Zusammenspiel von Bild und Text. Über stimmige Illustrationen, die neugierig machen und zum näheren Anschauen einladen, freuen sich Groß und Klein. Vor allem für kleinere Leser*innen spielen sie eine besondere Rolle, da sie die Bücher oft stundenlang anschauen.

Es gibt viele tolle Menschen, die leidenschaftlich gerne illustrieren. Doch in erster Linie muss die Zusammenarbeit zwischen Autor*in und Illustrator*in funktionieren und der Stil zum jeweiligen Buchprojekt und zur Zielgruppe passen. Manchmal finden Autor*innen und Illustrator*innen zusammen, andere Male sucht auch der Verlag nach dem oder der passenden Illustrator*in.

Warum Kinderbücher gerne übersetzt werden

Manche Kinderbuchhelden*innen, die sich bei uns größter Beliebtheit erfreuen, wurden zuerst in anderen Ländern veröffentlicht, wie z. B. Grüffelo oder Pippi Langstrumpf. Besonders Buchmessen spielen eine wichtige Rolle für Übersetzungen. Auf der Frankfurter Buchmesse oder der Kinderbuchmesse in Bologna stellen internationale Verlage ihre Bücher und machen dort auf Publikumshits aufmerksam. Viele Verlage lieben es, erfolgreiche Kinderbücher zu übersetzen und legen einen Schwerpunkt darauf in ihrem Programm. Kinderbücher sind perfekt geeignet für Übersetzungen in der ganzen Welt. Für Vorleser*innen und Zuhörer*innen bieten übersetzte Kinderbücher die Möglichkeit, in andere Herangehensweisen und Geschichten einzutauchen. Verlage wiederum sparen – dank viel Bildmaterial und wenig Text – Kosten. Somit profitieren sowohl Buchleser*innen aus auch Buchmacher*innen von Übersetzungen.

Auf Los geht’s los!

Egal, ob Autor*innen-, Illustrator*innen- oder Übersetzungsvertrag: Der Vertrag ist der offizielle Beginn der Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Personen. Darin werden die Rahmenbedingungen fixiert und die Pflichten von Autor*in, Illustrator*in, Übersetzer*in und Verlag vereinbart. Das ist wichtig, damit das Buch eine rechtliche Grundlage hat. Die tatsächliche Arbeit am jeweiligen Buchprojekt geht erst jetzt so richtig los und – das Kinderbuch entsteht!

In Teil 2 erfährt Ihr, wie die Arbeit am Buch weitergeht – bis zur Veröffentlichung gibt es noch einiges zu tun! Und danach findet ihr die besten Kinderbücher in unserem Swircle Tauschkreis. Hier erfährt ihr alles über unsere Kinderbuchboxen in Österreich und in Deutschland.

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